Koordiniertes Mentoring
Vorgestern für den Beitrag ein Jahr gewartet, hier nun nur eine Stunde. Der rbb bietet ein Interview zu den Massenunterkünften für Flüchtlinge – „Die Perspektivlosigkeit ist kaum auszuhalten“. Frau Kluge weiß, „Viele Menschen kommen hierher mit der Hoffnung, sich ein neues Leben aufzubauen, schnell zu arbeiten und die Familie nachzuholen. Wenn diese Hoffnung enttäuscht wird und die Geflüchteten feststellen: Es ist völlig unklar, ob und wann das klappt – das ist eine große psychische Belastung.“
Für tausende Ehrenamtliche ist es das auch. Und sie gehen bis an ihre Grenzen, um zu helfen. Und für hunderte unserer steuergeldfinanzierten, lösungsbeauftragten Profis scheint es das kaum zu sein. Der Bundesinnenminister perfektioniert das Abschieben, Baden-Württembergs Innenminister demonstriert Härte und Frau „Wir-schaffen-das“, hmm, keine Ahnung.
Der Tipp von heute: Statt Wahlkampf gegen (u.a.) die AFD mit der Übernahme von AFD-Positionen zu führen, wäre es besser, den AFD-Zulauf von Wutbürgern zu stoppen.
Wie? Den Wutbürgern zeigen, dass System und Situationen verbessert werden.
Beispiel? Koordiniertes Mentoring. Noch einmal Frau Kluge: „Für eine psychische Stabilisierung ist aber eine Normalisierung des Alltags essenziell. Es wäre daher sinnvoller, die Geflüchteten in das hiesige Normalleben weitestgehend einzubeziehen und dann zu schauen, wo eventuell Konflikte entstehen. Dort bräuchte es dann gut koordiniertes Mentoring und Begleitung.“
Also: Die jungen Männer werden auf Gymnasiumklassen ab 11 verteilt und nehmen am Unterricht teil. Der Lehrer koordiniert, die Schüler werden Mentoren (Duden Mentor = Fürsprecher, Förderer, erfahrener Berater) und die Stütze zahlende Stelle macht die Stütze erfolgsabhängig.
(Anmerkung, es geht nicht um Aktionismus oder Populismus, es sind schlicht außergewöhnliche Maßnahmen in außergewöhnlichen Zeiten erforderlich.) (Auch um bürgerlicher Wut ein Ventil zu geben.)