„Helden“

Frieden, Politik

Der eine ist der „anerkannte“ Held nicht nur der ukrainischen Medien Wolodymyr Selenskyj. Ehemals Hoffnungsträger der ukrainischen Wähler für Verbesserungen im Lande und jetzt nicht verhandlungsbereiter Förderer der Verteidigung und Eskalation.
Der andere ist der „aberkannte“ Held Elon Musk. Lieferant von rund 25.000 Bodenstationen des Starlink-Systems, des wichtigsten Abwehrsystems der Ukrainer. Jetzt Geld für seine Geräte fordernd und Verhandlungen verlangend ein Förderer des Kriegsendes. Die Kommunikation über Starlink war so hilfreich für die ukrainische Artillerie, dass dort bisher Elon Musk oft Heiliger Elon genannt wurde.

Jetzt nicht mehr. Elon Musk verbreitete einen „Friedensplan“ und wurde aufgefordert „sich zu verpissen„.
Aus der Berliner Zeitung: „Anfang Oktober hatte er zudem mit einem Vorschlag für Aufsehen gesorgt, wonach die Ukraine die Krim an Russland abtreten und für andere Gebiete im Süden und Osten des Landes ein Referendum unter Aufsicht der UN abgehalten werden sollte.“

Rückblick auf 1961, Kennedy traf Chrustschow in Wien. Letzterer sagte (aus der Süddeutschen 3/7): „Ich möchte Frieden. Aber wenn Sie einen Atomkrieg wollen, dann können Sie ihn haben.“
Und der hätte tatsächlich vor 50 Jahren passieren können. Wikipedia: „Zentral für die Lösung der Kubakrise war, dass sowohl John F. Kennedy als auch Nikita Chruschtschow sich der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst waren. Beide versuchten, alle Entwicklungen unter Kontrolle zu behalten, dem politischen Gegner Zeit für seine Entscheidung zu geben und nicht blind auf die Ratschläge ihrer militärischen Berater zu vertrauen.“
Um eine Krise geht es jetzt nicht, sondern Krieg, Tod und Zerstörung. Und darum, dass wie vor 50 Jahren die kriegführenden Parteien USA und Russland sich auch diesmal der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst bleiben und verhandeln.

One thought on “„Helden“

  • In der Ukraine zeichnet sich mehr und mehr ab, dass Russland wegen der Ukraine-Unterstützung mit modernster NATO-Kriegstechnik und Söldnern den Krieg verliert, erkennbar am Wechsel vom Kampf weg zur Terrorisierung der Ukraine. Ein in die Enge getriebener Hund beisst eher. Beide Seiten in diesem Stellvertreterkrieg USA-Russland verfügen über die Fähigkeit zur atomaren Weltvernichtung. Es kann deshalb nicht Sieger und Besiegte geben, weil logischerweise beim eigenen Untergang dann der Gegner noch mit zerstört wird. Vom Artikel in der Berliner Zeitung https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/vom-wirbel-des-krieges-gepackt-daniela-dahn-zu-waffenlieferungen-li.275218 empfehle ich besonders den letzten Absatz. Die Atomkriegsgefahr ist so groß wie seit der Kuba-Krise nicht mehr. An Verhandlungen führt kein Weg vorbei.
    Die Ukraine hat kein Veto-Recht gegen Verhandlungen, ohne NATO-Unterstützung würde es die Ukraine längst nicht mehr in den Vorkriegsgrenzen geben. Sie muss hinnehmen, was der Westen mit Russland vereinbart. Und umso eher Verhandlungen geführt werden, umso eher hat die Zerstörung und das Leid in der Ukraine ein Ende.

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