Gratis 1 – So’n Pech

Gesellschaft, Steuer

Es muss ja nicht immer ein Trojanisches Pferd sein, das als Geschenk daher kommt. Im Gegenteil, schon am Anfang wurde uns das Leben geschenkt, plus danach Stütze aller Art und Menge, um auf „die Beine zu kommen“. Dennoch „helfen“ Geschenke auch, um träge zu werden, bis, ich übertreibe, zum Verlust der eigenen Leistungsfähigkeit.
Kleines Gratis-Beispiel: Im Pub werden die Teller gratis mit salzigen Chips und Popcorn ständig nachgefüllt, um den Umsatz zu steigern. Was ist das Pech dabei, wenn am Ende alle glücklich sind?

Gratis kommt als Angebot daher, was im weitesten Sinn korrumpiert. Es muss ja nicht in böser Absicht, – Trojanisches Pferd -, geschehen. Der Schenkende mag durchaus edle Absichten, ein Helfersyndrom haben, oder auf andere Weise sein Zeugs , so wie ich selbst hier, nicht los werden.

Deshalb mal die Frage, brauchen wir Leistungsfähigkeit, ist die wichtig, und beziehungsweise sind wir eine Leistungsgesellschaft?

Wenn ja, dann ist Gratis ein Pech. Der Leistende wird nicht belohnt und der Leistende, der auf Lohn verzichtet, sollte lieber Urlaub nehmen und das Leben genießen, statt das Leistungsprinzip zu korrumpieren. (Reflexion: Ich schreibe das genüßlich im Urlaub.)
Kleines bedauerliches Beispiel: Die Abonnements für die Printpresse werden haufenweise gekündigt, weil ehemalige Leser sich gezielt und gratis im Internet informieren. Das Pech dabei, für die Allgemeinheit geht der recherchierende Journalismus verloren. Das ist schon mal ein gewaltiges Pech.

Gibt es irgendein Puzzleteilchen, um das notwendig zusammengehörende Geben und Nehmen leistungsgesellschaftsunschädlich ablaufen zu lassen? Nun, mit jeder Zigarettenschachtel wird die Verbrauchssteuer namens Tabaksteuer erhoben. Ganz unbürokratisch holt sich der Anbieter die Steuerbanderole vom Bund und pappt sie auf das Produkt. Also ließen sich auch alle Gratisangebote besteuern und der Beschenkte überlegt sich, ob er sich das leisten will. Für virtuelle Produkte lässt sich auch eine digitale Registrierung erfinden. Und Erfinden ist doch keine Schwäche von Finanzbehörden.